Werner Rupp entschied den Wettkampf für sich
Der letzte Vorbeimarsch der scheidenden Majestäten mit König Siegfried und Königin Ilse Lang (Mitte) sowie von Jungschützenprinzessin Carolin Kammers (rechts) und Schülerprinz Andy Rheinländer.

So spannend war das Königsvogelschießen des Gemünder Bürger-Schützenvereins schon lange nicht mehr: Während dem hölzernen Federvieh im Vorjahr sogar zwei mal mit der Bügelsäge zu Leibe gerückt werden musste, um das Königsschießen zu beschleunigen, splitterten in diesem Jahr die Holzteile nur so von der Stange.

Dennoch hielt sich der Vogel bis 21.45 Uhr wacker und erst als Werner Rupp von der St. Peter-Kompanie zum 131. Mal den Abzug betätigte, zollte der Königsvogel dem gnadenlosen Dauerfeuer aus der "Donnerbüchse" Tribut und fiel aus dem Hochstand. Daraufhin wurde der neue Schützenkönig derart heftig umjubelt, dass ihm kaum noch Zeit blieb, die Königskette des scheidenden Würdenträgers Siegfried Lang entgegen zu nehmen.

"Da wurde Hanni ja doch noch Königin", scherzte ein Schützenbruder, denn Hanni Rupp, die Ehefrau des neuen Königs, hatte beim Wettstreit um den Königstitel selbst mitgeschossen dem Vogel kräftig zugesetzt. Auch Werner Rupps Bruder Kurt und Gerd Jenniges, beide Schützen der St. Peter Kompanie, sowie Ernst Mauel von der Markus-Kompanie, hatten sich zuvor als heiße Aspiranten auf den Titel gezeigt.

Bereits zu Beginn des diesjährigen Königsvogelschießens wurden nach dem Ehrenschuss des scheidenden Schützenkönigs Siegfried Lang von der Hubertus-Kompanie der Kopf und die Flügel des hölzernen Königsvogels ins Visier genommen, deren Abschuss beim Krönungsball zu Ehren der neuen Majestäten mit einem Orden honoriert wird.

Den Kopf des Königsvogels traf Axel Hickertz von der Rochus-Kompanie, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Linker Flügelschütze wurde Ehrenbundesmeister Joachim Herrmann von der Tell-Kompanie. Den rechten Flügel schoss Rolf Henn von der Rochus-Kompanie ab.

"Es war ein sehr knappes und sehr gutes Ergebnis", resümierte der Vereinsvorsitzende Christoph Kammers, als er den neuen Schülerprinzen bekannt gab. Der 15-jährige Sven Göbgen von den St. Michael Jungschützen hatte sich dabei mit 30 von 30 Ringen beim aufgelegten Schießen mit dem Luftgewehr gegen insgesamt 13 andere Aspiranten durchsetzen können. Er löste den scheidenden Schülerprinzen Andy Rheinländer ab.

Beim Jungschützenprinzenschießen hatte dagegen ein "alter Hase" die sicherste Hand: Der 21-jährige Jörg Heinen, der Hauptmann der neuen St. Christophorus Jungschützenkompanie, errang beim freihändigen Luftgewehrschießen mit 19 von 30 Ringen bereits zum zweiten Mal die Prinzenwürde. Nachdem ihm die ehemalige Prinzessin Carolin Kammers die Prinzenkette umgelegt hatte, wurde Heinen von seinen Schützenbrüdern geschultert und in die Schützenhalle getragen.

Der Damenpokal ging in diesem Jahr an die St. Michael-Kompanie. Elke Heuer, Gudrun Schreiber, Anita Knie und Gaby Jäger schossen dabei 117 von 120 möglichen Ringen mit dem Luftgewehr.

Für die mehr als 200 Gemünder Schützen in Tracht war das diesjährigen Schützenfest auch die letzte Veranstaltung in ihrem Schützenhaus. Die Sebastianus-Grünröcke werden nämlich im Herbst einen Neubau in Angriff nehmen, dessen Räumlichkeiten vor allem einer zeitgemäßen Jugendarbeit zu Gute kommen sollen.
Die neuen Majestäten mit Jungschützenprinz Jörg Heinen (links), dem Königspaar Werner und Hanni Rupp (Mitte) sowie Schülerpinz Sven Göbgen (rechts) feierten ausgelassen.

Das traditionelle Gruppenfoto: Kaiser Georg Müller (v.li.), die Gewinnerinnen des Damenpokals Gudrun Schreiber, Gaby Jäger, Anita Knie, Elke Heuer, das neue Königspaar Hanni und Werner Rupp, das scheidende Königspaar Ilse und Siegfried Lang, der neue Jungschützenprinz Jörg Heinen, die scheidende Jungschützenprinzessin Carolin Kammers, der neue schülerprinz Sven Göbgen, der ehemalige Schülerprinz Andy Rheinländer sowie der Vereinsvorsitzende Christoph Kammers.