Monschau entschied KK-Vergleichsschießen für sich

Mit einem Rückstand von gerade einmal sieben Ringen unterlagen die Schützen der Gemünder St. Sebastianus-Bruderschaft am Sonntag beim Vergleichskampf mit den Monschauer Bürgerschützen.

Diese entschieden mit 906 Ringen den traditionellen Wettstreit für sich und behielten den vom ehemaligen Monschauer Schützenkönig Raimund Müller gestifteten Wanderpokal.

Die besten Schützen, Vereinsvorsitzenden sowie Majestäten der beiden Vereine.
Die Geschichte des Vergleichsschießens geht auf das Jahr 1956 zurück, als der Schöneseiffener Förster Gotthard Kiesewalter davon erfuhr, dass die Gemünder Sebastianusschützen über einen Kleinkaliberschießstand verfügen. Kiesewalter, selbst Mitglied der Monschauer Bürgerschützen, unterrichtete den Geschäftsführer seines Vereins, Heribert Weber, der daraufhin mit dem Monschauer Vizepräsidenten Bernhard Erkens nach Gemünd reiste. Mit dem langjährigen Gemünder Vereinsvorsitzenden Peter Dreßen wurde ein Vergleichswettkampf zwischen den beiden Orten ausgemacht, der jeweils am Buß- und Bettag stattfinden sollte.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde zwar von diesem Termin abgewichen, doch bis heute werden jeweils fünf Schüsse in stehender und liegender Haltung abgefeuert. Bis zu 15 Schützen können die beiden Vereine ins Rennen schicken. Die Ergebnisse der zehn Besten gehen in die Wertung ein.

Kein Geheimnis ist dabei, dass die Monschauer Bürgerschützen bei dem Vergleichskampf fast immer die Nase vorn haben. Während die Gemünder Schützenbruderschaft vor allem der traditionellen Brauchtumspflege verpflichtet ist, setzen die Monschauer den Schwerpunkt ihrer Vereinsarbeit beim sportlichen Schießen. Um eine dieser Durststrecken zu unterbinden, sagte der Gemünder Ehrenvorsitzende Peter Dreßen bei der Generalversammlung 1983 sogar einen Hektoliter Bier für den Fall zu, dass die Gemünder Schützen den nächsten Wettkampf gewinnen würden.

Offenbar war dieser Anreiz groß genug, denn beim nächsten Zusammentreffen sicherten sich die Gemünder mit fünf Ringen Vorsprung den Sieg. Im kommenden Jahr findet das Vergleichsschießen bereits zum 50. Mal statt.
"Wir haben uns tapfer geschlagen, aber genutzt hat es letztlich nichts", musste der Gemünder Schützenvereinsvorsitzende Christoph Kammers am Sonntag schmunzelnd eingestehen. Gemeinsam mit Schießmeister Rudi Wiedemeyer gratulierte er den Monschauern zu deren neuerlichem Erfolg und übergab Christoph Breuer und Peter Dick den traditionellen Wanderpokal.

Seitens der Gemünder Bruderschaft wurden Rolf Wiedemeyer und dessen Vater Rudi als beste Schützen mit 94 von 100 möglichen Ringen geehrt. Bei den Monschauern setzten sich Klaus Stollenwerk und Danja Waldeck-Dick auf der 50 Meter langen Schießbahn mit ebenfalls 94 Ringen durch.

Das Vergleichsschießen fand erstmals im neuen Gemünder Schützenhaus statt, das vor allem zur Förderung der Jugendarbeit erreichtet worden war. Bereits wenige Monate nach der Einsegnung macht sich der Neubau bezahlt, denn die Anzahl der Schüler- und Jungschützen stieg deutlich an und wird zum Jahreswechsel rund 45 betragen. Mit den Lukas-Jungschützen gründete sich sogar eine neue Kompanie.
Name stehend liegend gesamt Wertung
Alfred Golbach 42 43 85 -
Udo Golbach 44 44 88 88
Axel Hickertz 45 43 88 88
Ditmar Krumpen 42 47 89 89
Manfred Müller 43 32 75 -
Markus Müller 45 47 92 92
Silvio Quirini 44 39 83 -
Königin Anita Knie 40 39 83 -
Rainer Schmitz 45 43 88 88
Ewald Schäfer 44 38 82 -
Rudi Wiedemeyer 46 48 94 94
Rolf Wiedemeyer 46 48 94 94
Karl-Peter Schumacher 43 46 89 89
Oliver Geschwind 43 43 86 86
Klaus Freimark 42 49 91 91
Die Gemünder Mannschaft und deren Ergebnisse.