Agnes Renner aus Dahlem ist die neue Bezirkskönigin
DAHLEM. Mit einem Festkommers im Dahlemer Bürgerhaus wurde am 22. April das 75-jährige Jubiläum des Bezirksverbandes Schleiden gefeiert.
In diesem Rahmen wurde auch das bis dahin noch gehütete Geheimnis um den neuen Bezirksschützenkönig gelüftet.Bereits eine Woche zuvor hatten die Majestäten der neun Schützenbruderschaften im belgischen St. Vith um diese Würde gerungen.Zum Auftakt der Feier begingen die Schützen einen gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Hieronymus, der von Dechant Theo Tümmler, Bundespräses Weihbischof Dr. Heiner Koch, Diözesanpräses Hans Schmitz sowie Bezirkspräses Gerd-Heinz Mitzscherling zelebriert wurde. Im Anschluss marschierten rund 250 Schützen der neun Bruderschaften aus Dahlem, Marmagen, Gemünd, Keldenich, Nettersheim, Reifferscheid, Rohr-Lindweiler, St. Vith und Wahlen durch den Ort.

Nach dem Festumzug begrüßte Bezirksbundesmeister Hermann-Josef Jakobs beim Festkommers im Dahlemer Bürgerhaus neben Schirmherr Landrat Günter Rosenke das amtierende Diözesankönigspaar der Diözese Aachen, Reiner und Christiane von der Bank aus Lobberich, sowie Vertreter der Lechenicher St. Sebastianus-Schützen und der benachbarten Bezirksverbände Monschau, Stolberg, Aachen-Land Süd und Würselen. Auch die Bürgermeister aus den Heimatkommunen der Bruderschaften des Bezirksverbandes Schleiden, darunter auch Christian Krings aus St. Vith, wohnten der Feierstunde bei.

In seinem Grußwort ging Landrat Günter Rosenke auf die Historie des Bezirksverbandes Schleiden ein, der seinen Ursprung 1932 fand, als der Gemünder Bürger-Schützenverein in die Erzbruderschaft vom heiligen Sebastianus aufgenommen wurde. Der erste Vorsitzende dieses Verbandes, dem auch die Schützengilde Marmagen angehörte, war der damalige Bürgermeister Josef Töchters. In den dreißiger Jahren schlossen sich neben den Rochus-Schützen aus Wahlen auch die Bruderschaften des Kreises Monschau an.
Nach dem Krieg wurde 1951 die Neugründung als Bezirksverband Schleiden begangen, der bis zur Auflösung der St. Peter Bruderschaft aus Blankenheimerdorf vor sieben Jahren zehn Schützenverein angehörten. Schirmherr Rosenke, der am Samstag die Uniform seiner Sebastianus-Schützen aus Weilerswist trug, attestierte dem Bezirksverband eine beachtliche Mitgliederentwicklung und lobte die Verantwortlichen für die Vermittlung von Werten und Traditionen sowie menschlicher Geborgenheit untereinander.

Nach einer a cappella Musikeinlage des Männersextetts der Kleinen Cantorei Dahlem übergaben Bundesschützenmeister Heinz-Gerd Dewies und Diözesanbundesmeister Kurt Bongard die Hochmeisterplakette der Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften an den Schleidener Jubiläums-Bezirksverband und hefteten zudem ein symbolisches Fahnenbanner an die Bezirksstandarte.

Spannend wurde es daraufhin bei der Bekanntgabe des neuen Bezirksschützenkönigs, der am vergangenen Wochenende in St. Vith ausgeschossen wurde.
Bezirksschießmeister Jürgen Poensgen überreichte Bezirksbrudermeister Hermann-Josef Jakobs einen versiegelten Umschlag, der die Platzierungen der neun Kandidaten enthielt. Die Nachfolge von Lothar Krahe und Maria Krahe-Lauscher aus Wahlen trat dabei Agnes Renner aus Dahlem an, die mit 26 von 30 möglichen Ringen neue Bezirksschützenkönigin wurde.

P
latz Zwei ging an Michael Widdau aus Nettersheim mit 24 Ringen gefolgt von Ernst Mauel aus Gemünd mit 22 Ringen. Vierter wurde Robert Willkens aus Marmagen mit 21 Ringen, Fünfter wurde Guido Lambertz aus Rohr-Lindweiler mit 15 Ringen. Platz Sechs sicherte sich Monika Metzen aus Keldenich mit 10 Ringen vor Lie Helmi aus Wahlen mit 8 Ringen sowie Josef Schruff aus Reifferscheid und Henri Hüweler aus St. Vith mit jeweils 0 Ringen.
Der Festkommers wurde nach einer Darbietung der Fahnenschwenker des Bezirksverbandes Schleiden und der Kanevalsgesellschaft "Alt Oeskerche" mit einem großen Zapfenstreich beschlossen, den der Spielmannszug Marmagen und der Musikverein Dahlem begleiteten.

Unter der
Leitung von Rudi Poensgen aus Marmagen und Ludwig Cremer aus Gemünd illuminierten die Schützen dabei den Vorplatz des Dahlemer Bürgerhauses mit Pechfackeln, während die Ehrengäste und Majestäten den Vorbeimarsch abnahmen.